Chidambaram und der Nataraja Tempel
Spüre den „Akasha-Lingam“ in einem der „Fünf-Elemente-Tempel“ Südindiens
Im Sabhanayaka-Nataraja-Tempel in einer Stadt, deren Name „Sphäre des Wissens“ bedeutet, findest du einen aussergewöhnlichen Shiva-Lingam, welcher das Element Himmel repräsentiert.
Chidambaram
und der Nataraja Tempel
Die „Tempel der Fünf Elemente“ gehören zu den heiligsten Stätten Südindiens. Der Shiva-Tempel des Elementes Erde steht in Kanchipuram, der Tempel des Elementes Feuer in Tiruvannamalai, der Tempel des Elementes Himmel in Chidambaram, der Tempel des Elementes Wasser in Trichy und der Tempel des Elementes Luft in Sri Kalahasti. In all diesen Elemente-Tempeln kannst du die Eenergie des jeweiligen Elements und was es repräsentiert, besonders stark spüren. Der Nataraja-Tempel des Elementes Himmel ist Shiva als kosmischem Tänzer geweiht und beherbergt den „Akasha-Lingam“.
Ich bin immer wieder berührt und dankbar, das wir als westliche Besucher in Tamil Nadu oft die innersten Heiligtümer besuchen dürfen und genauso wie die Hindus, ihren Segen erhalten.
Nataraja Tempel
Der Haupteingang im Osten ist mit den 108 Stellungen des klassischen Tamil-Tanzes verziert. Im NO liegt ein „Raja Sabha“ (Königshalle) mit 1000 Säulen, die aber nur an Festtagen geöffnet ist. Links liegt das „Shivaganga“ (Tempelbecken), welcher von 7 natürlichen Quellen gespeist wird. Westlich des Tempelbeckens liegt der Shivagami-Amman-Tempel der Göttlichen Mutter. Die Decke ist mit schönen Malereien geschmückt. Die Tanzhalle (Nritta Sabha) im Südwesten ist einer der ältesten Bereiche, hier haben Shiva und Kali in einem Wettstreit getanzt.
Tanzwettstreit zwischen Shiva und Kali
Die kosmische Schlange Adisesha, auf deren Körper Vishnu im Urozean ruht, wünschte sich, Shivas berühmten Tanz zu sehen. Nachdem sie Vishnu von ihren Pflichten entbunden hatte, betete Adisesha zu Shiva, der von ihrem Wunsch so berührt war, dass er versprach, im Wald von Tillai zu tanzen. Adisesha wurde als der Weise Patanjali wiedergeboren und reiste sofort nach Tillai. Dort traf er Vyaghrapada, einen anderen Weisen mit Tigerklauen, der für Shiva Blumen sammelte. Gemeinsam verehrten sie einen Svayambulingam, der sich im Wald manifestiert hatte.
Als Shiva erschien, verweigerte ihm die Göttin Kali, die als Wächterin des Waldes auftrat, den Zugang. Shiva forderte sie zu einem Tanzwettbewerb heraus. Kali scheiterte daran, eine Pose zu imitieren, bei der Shiva den rechten Fuß über den Kopf hob. Besiegt zog sich Kali nach Norden zurück, wo ihr zu Ehren ein Tempel errichtet wurde.
Shiva als Nataraja
Shiva als Gott der Transformation meditiert das ganze Jahr über auf der Spitze des heiligen Berges Kailash in Tibet. Nur an einem Neumond im Frühling erwacht er aus seiner Meditation und vermählt sich mit der göttlichen Mutter. Die „Nacht Shivas“ wird auch Mahashivaratri genannt und ist eines der grössten spirituellen Feste Indiens. In dieser Nacht erscheint er als Nataraja- sein kosmischer Tanz versinnbildlicht diese 5 Aspekte:
4 Gopurams – Tortürme
Die südindischen Gopurams (Tortürme) der Tempel sind einzigartig in ihrer Grösse und Bedeutung. Man kann durch sie schon von weitem erkennen, wo sich ein Tempel befindet.
Das Nataraja-Tempelgelände erstreckt sich über etwa 16 km². Vier Gopurams mit einer Höhe von über 40 Metern markieren die Eingänge. Zur Erinnerung an die vier großen Heiligen des Shivaismus aus der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends wurden ihre Abbilder auf den Gopurams verewigt: Sambandar am südlichen, Appar am westlichen, Sundarar am nördlichen und Manikkavacakar am östlichen Turm.
Der Aufbau und die Darstellungen auf den Gopurams haben immer eine besondere Bedeutung. So sind die verschiedenen Ebenen ein Abbild des hinduistischen Glaubenssystems. Ganz sehen wir die Menschen, etwas weiter oben die Halbgötter, Götter und ganz oben die Engelssphäre. Ausserdem kann man hier auch wunderbar die hinduistischen Mythen ablesen.
Wir sehen am Südturm eine schöne Darstellung der hinduistischen Schöpfungsgeschichte:
Chidambaram
Chidambaram bedeutet in Sanskrit auch „die Sphäre des Wissens“. Sie ist perfektes Beispiel einer typische südindische Tempelstadt – die Architektur der Stadt ist nach dem Mittelpunkt, dem Tempel ausgerichtet.
Der Nataraja Tempel wird von mehreren konzentrischen Ringstraßen umgeben. Der innerste Straßenring besteht aus der East Car Street, South Car Street, West Car Street und North Car Street. Diese Straßen sind mit einer Breite von 18 Metern auffällig groß und werden während der Tempelfeste für große Prozessionen genutzt. Der Name „Car Street“ stammt von den großen Tempelwagen, die während der Prozessionen um den Tempel gezogen werden. Außerhalb der Feste stehen die Wagen an der East Car Street gegenüber dem Osteingang des Tempels.
Die Wohnviertel Chidambarams sind traditionell nach Kasten gegliedert. Je höher die soziale Stellung einer Kaste, desto näher liegt ihr Viertel am Tempel. Die Priester des Nataraja-Tempels leben direkt zwischen der Tempelmauer und der Car Street. In den angrenzenden Bereichen befinden sich die Wohnviertel anderer brahmanischer Kasten, während die Wohngebiete weiterer sozialer Gruppen in absteigender Rangfolge folgen.
Die Strassen, welche zu den Eingängen führen, sind für den Verkauf von Gaben an die Gottheiten, Gottesbildern und Ritualgegenständen da. Hier erstehen wir Jasmin und Lotus, um sie später den Priestern zu überreichen. Wir erhalten später einige gesegnete Blüten zurück.
moderne Universitätsstadt
Chidambaram ist eine der bedeutendsten südindischen Tempelstädte mit ca. 86.000 Einwohnern.
In der Annamalai Universität werden Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Meereswissenschaften, indische Sprachen, Ingenieurwissenschaften, Bildungswissenschaften, Kunst, Agrarwissenschaften und Medizin unterrichtet.
Die Stadt liegt 250 km südlich von Chennai, inmitten einer flachen Landschaft am Nordrand des Kaveri-Deltas. Der/die Kaveri ist DER heilige Fluss Südindiens, viele Mädchen und Frauen tragen diesen Namen. Sein Delta erstreckt sich an der Koromandelküste des Golfs von Bengalen. Zwischen Chidambaram und der Meeresküste erstrecken sich die Mangroven-Wälder von Pichavaram.
die grossen Tempel Südindiens
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Hast du schon einmal die Lebendigkeit, Kraft und tiefe Spiritualität in den bedeutenden südindischen Tempeln erleben dürfen?
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